Apps & Co: Einfluss mobiler Technologien auf gesundheitsfördernde Ernährung

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. - Sektion Niedersachsen

Bestimmte Essmuster sind häufig mit Fehlernährung und Adipositas verknüpft

Die Entwicklung mobiler Technologien eröffnet für die Ernährungserhebung, Verhaltensänderung und die Ernährungsberatung neue Wege, davon ist Prof. Dr. Britta Renner überzeugt. Das Smartphone ist in Deutschland weit verbreitet. Durch seine technische Ausstattung, wie beispielsweise Globale Positionsbestimmungssysteme (GPS) und Kameras, können Nutzer*innen ihre Essgewohnheiten dokumentieren und nachverfolgen. Mit mobilen Technologien sind beispielsweise Zeitsignaturen erfassbar, die zeigen, wann und wie lange und in welchem sozialen Umfeld gegessen wird.

Die subjektive Risikoeinschätzung, Risikokommunikation und Gesundheitsverhalten zählen zu den Forschungsschwerpunkten von Prof. Renner. Seit 2016 leitet sie u. a. in einer Doppelspitze die Forschergruppe „Riskdynamics“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und ist stellvertretende Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie im Advisory Board des Ernährungsclusters NutriAct des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Mobile Technologien erreichen positive Effekte in kleinen und mittleren Bereichen

Studien weisen laut Renner darauf hin, dass bestimmte Essmuster häufig mit Fehlernährung und Adipositas verknüpft sind. Hier können einfache Hinweisreize wie „Essen Sie bunt“ im Moment des Erlebens vorhandene Kompetenzen der Nutzer*innen fördern. Die Potenziale mobiler Technologien zur Ernährungserfassung und Intervention illustrierte Renner anhand aktueller Ergebnisse aus dem interdisziplinären Projekt SMARTACT, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), bei einem Vortrag im September 2019 auf der DGE-Arbeitstagung „Ernährungsberatung und Ernährungsverhalten im digitalen Zeitalter“.

Renner forscht u. a. zum Ernährungsverhalten sowie zur Entwicklung mobiler Interventionen zur Verhaltensänderung. Aktuelle Projektanalysen zeigen erste vielversprechende Erfolge hinsichtlich einer Verbesserung des Ernährungsverhaltens und verschiedener Gesundheitsparameter auf. Demnach sind mit Hilfe mobiler Technologien systematisch positive Effekte in kleinen und mittleren Bereichen erreichbar, wie beispielsweise die Erhöhung des Gemüse- und Obstkonsums.

Den ganzen Blog-Beitrag zu diesem Thema finden Sie hier. Dort können Sie auch den Vortrag „Mobile Technologien und Ernährungsverhalten“ von Prof. Britta Renner, den sie auf der DGE-Arbeitstagung „Ernährungsberatung und Ernährungsverhalten im digitalen Zeitalter“ am 3. September 2019 in der Stadthalle Bonn Bad-Godesberg gehalten hat, abrufen.