Wie wirken hohe Proteinmengen auf die Nierengesundheit?
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Zweites Manuskript der Protein-Leitlinie der DGE erschienen
In der wissenschaftlichen Fachzeitschrift European Journal of Nutrition wurde jetzt im Rahmen der evidenzbasierten Protein-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) das Manuskript zu Proteinzufuhr und Nierensteinen und -erkrankungen veröffentlicht. In dieser Übersichtsarbeit untersuchten die Autor*innen wie Veränderungen der Proteinzufuhr die Nierenfunktion beeinflussen.
Der aktuelle Referenzwert für die Proteinzufuhr liegt für Erwachsene zwischen 19 und 65 Jahren bei 0,8 g/kg Körpergewicht/Tag und erhöht sich ab 65 Jahren auf 1,0 g/kg Körpergewicht/Tag. Seit Jahrzehnten wird die Rolle von Proteinen im Zusammenhang mit Nierenerkrankungen erforscht. Bisher ist jedoch nicht geklärt, ob eine langfristig höhere Proteinzufuhr bei gesunden Erwachsenen die Nierenfunktion beeinträchtigt. In dieser Übersichtsarbeit wurde jetzt die verfügbare Evidenz geprüft, inwieweit eine hohe Proteinzufuhr (> 0,8 g/kg Körpergewicht/Tag) Einfluss auf Nierenerkrankungen sowie nierenfunktionsbezogene Parameter hat. Die wichtigsten Parameter zur Beurteilung der Nierenfunktion sind die Albuminausscheidung im Urin (Albuminurie) und die glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Derzeit keine Evidenz, dass hohe Proteinzufuhr das Risiko für Nierensteine oder -erkrankungen erhöht Für sichere Aussagen fehlen Langzeitstudien Mit der Erarbeitung der evidenzbasierten Protein-Leitlinie setzt die DGE Aspekte aus dem Papier „Perspektiven für die Ernährungsforschung 2022“ um. Die Weiterentwicklung von Ernährungsempfehlungen sowie die kontinuierliche Überprüfung dieser ist eines von sieben drängenden Themenfeldern für eine zukunftsorientierte und interdisziplinäre Ernährungsforschung, die so ihren Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten kann. Hintergrundinformation |
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Nachrichten vom 13.07.2023