Ergebnisse des IN FORM-Projektauftakts „Gesundheitliche Chancengleichheit – Ernährungsarmut auf kommunaler Ebene entgegenwirken“

Vernetzungsstelle Seniorenernährung Niedersachsen (DGE)

alle Bilder: ©Paula Föhr

Nachbericht zur Auftaktveranstaltung im IN FORM-Projekt der Vernetzungsstelle Seniorenernährung Niedersachsen „Gesundheitliche Chancengleichheit – Ernährungsarmut auf kommunaler Ebene entgegenwirken“

Am 14. November 2025 ist das IN FORM-Projekt der Vernetzungsstelle Seniorenernährung nun auch offiziell mit einer Auftaktveranstaltung gestartet. Zu der digitalen Veranstaltung waren Vertreter der beiden Modell-Kommunen Braunschweig und Wunstorf sowie weitere Interessierte am Thema Ernährungsarmut geladen.

Zu Beginn wurde die Bedeutung der Ernährungsarmut im Alter besprochen, wen es betrifft und welche gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen es haben kann. In diesem Zusammenhang wurde deutlich, wieso insbesondere im Alter der kommunale Ansatz hilfreich sein kann. In einer Kennenlernrunde machten Vertreter*innen der beiden Modell-Kommunen Werbung für ihre Kommune und stellten heraus, wieso ihre Kommune besonders lebenswert für Senior*innen ist. Anschließend wurden Beispiele aus der Praxis vorgestellt, die sich bereits erfolgreich mit dem Thema beschäftigen.

Saskia Landsiedel stellte den Verein Groschendreher e.V. aus Kiel vor, der sich um von Altersarmut betroffene Personen kümmert und verschiedene Aktionen umsetzt. Hierzu gehört die alljährliche Weihnachtsmarkt-Aktion, bei der Gutscheine sowie Bus-Tickets für den Weihnachtsmarkt in Kiel ausgegeben werden. Dem Verein Groschendreher ist es bei allen Aktionen sehr wichtig, dass immer die Expertise der Betroffenen berücksichtigt werden.

Danach stellten Johanna Krahl und Katharina Schaefer von der Verbraucherzentrale Niedersachsen das IN FORM-Projekt „Gesund und nachhaltig essen mit kleinem Budget“ vor, ein Verbundprojekt der Verbraucherzentralen der Bundesländer und der Europa-Universität Flensburg, das sich ebenfalls mit der Thematik Ernährungsarmut auseinandersetzt. Die beiden gaben uns eine Übersicht, welche Aktionen die Verbraucherzentrale das Thema Ernährungsarmut anbietet.

Als drittes Projekt wurde ELSinA (Ernährung- und Lebensbedingungen von Seniorinnen und Senioren in Armut) vom Max-Rubner-Institut in Karlsruhe von Tanja Kaufmann und Charlotte Beckh vorgestellt. Ein zentraler Aspekt dieses Projektes ist ebenfalls die Berücksichtigung der Perspektive von Betroffenen. Dazu wurden Menschen in Armut gesucht und zu ihren Ernährungs- und Lebensbedingungen befragt. Aus den Ergebnissen wurde ein Aktionsplan und verschiedene Zielsetzungen entwickelt. Hierzu wurden Vertreter*innen anderer Institutionen eingeladen, die in Innovationsteams Maßnahmen für diese Ziele zu erarbeiten. Die Vernetzungsstelle Seniorenernährung Niedersachsen ist mit dabei und entwickelt ein neues Konzept für Essen in Gemeinschaft, die im IN FORM-Projekt pilotiert werden soll.

Zum Abschluss wurde in Kleingruppen diskutiert, was Kommunen überhaupt benötigen, um das Thema Ernährungsarmut im Alter umzusetzen und sichtbar in den Kommunen zu machen. Dabei ist ein schöner Austausch zwischen den Teilnehmenden entstanden.

Tanja Föhr führte als Moderatorin durch das abwechslungsreiche Programm während Paula Föhr parallel eine grafische Zusammenfassung zeichnete und abschließend vorstellte.

Vernetzungsstelle Seniorenernährung Niedersachsen (DGE)

ÜBER IN FORM

Für den im Jahr 2008 vom Bundeskabinett beschlossenen Nationalen Aktionsplan IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung – sind zwei Bundesressorts federführend zuständig: das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) im Bereich Ernährung und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im Bereich Bewegung. Ziel ist, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Menschen dauerhaft zu verbessern.

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